„... wirklichkeitssatt und realitätsnah, und doch klingt die Geschichte von den Bergleuten und Zirkusmenschen immer wieder wie ein schönes und düsteres Märchen.“
Neuer Roman
Ich schreibe, weil
ein Text mir doch die liebste
aller Parallelwelten ist.

Schreiben ist für mich ein Versuch, dem Gegenwärtigen aus der Vergangenheit heraus beizukommen.

Meine Texte spielen im Osten, weil ich glaube, dass es dort literarisch noch Dinge zu erledigen gibt. Die Themen speisen sich aus Leerstellen, Verwerfungen und aus den alten, noch wirkmächtigen inneren Landkarten.

Ich hoffe, mir schreibend eine Unabgeschlossenheit im Denken bewahren zu können.

Bücher
Bittere Wasser

Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, die Mutter am Trapez, der Vater als Elefantendompteur, es gibt sogar eine Briefmarke mit seinem Bild. Zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der Schneeberger Krankheit verrecken.

Nach der Wende wird die Mine geschlossen, der Zirkus an einen westdeutschen Investor verscherbelt. Die Ehe der Eltern scheitert an Stasigeschichten. Idas Vater hockt in seinem Zirkuswohnwagen im Garten der Großmutter und säuft. Sie selbst folgt der Elefantendame Hollerbusch, die an den Zoo von Kyjiw verkauft wurde.

Der Roman einer Familie und der einer Stadt, die immer eine andere war, in einem Land, das es nicht mehr gibt. Tina Pruschmann erzählt davon wirklichkeitssatt und realitätsnah, und doch klingt die Geschichte von den Bergleuten und Zirkusmenschen immer wieder wie ein schönes und düsteres Märchen.

Bittere Wasser
  • „Das Universelle im Kleinen zu finden ist Tina Pruschmann herausragend gelungen, in einer seltenen Mischung aus Melancholie, Poesie und schlagfertigem Humor. Ein faszinierendes Kaleidoskop aus Bildern des Jahrhunderts ... Ein fabelhaftes Buch.“

    // Matthias Schmidt, MDR Kultur

  • Bittere Wasser ist ein berührender Familienroman über das, was wirklich wichtig ist … Verlust und Trauer bestimmen die Erfahrungen der Menschen in diesem Roman ebenso wie das Glück in den fragilen, schönen Zeiten des Lebens. So ist man gebannt von dem, was Literatur kann: sitzen an einem mentalen Lagerfeuer und Geschichten erzählen.“

    // Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur

  • „Ein Buch mit einer ganz eindrucksvollen Sprache, mit unerschrocken poetischen Sprachbildern, ein Buch mit ganz vielen Geschichten.“

    // Deutschlandfunk Kultur „Lesart“

  • „Man staunt, wie ein derart echtes Zeit- und Gesellschaftsporträt eine solche manchmal fast märchenhafte Strahlkraft entwickeln kann.“

    // Katharina Kluin, Stern

  • „Ein eindringlicher Roman, der in seiner Balance zwischen Gesagtem und Nichtgesagtem auch sprachlich überzeugt.“

    // Bettina Baltschev, Deutschlandfunk „Büchermarkt“

  • „Ein gelungener Familien- und Gesellschaftsroman. Eine Geschichte über die Brüche im Leben, über Verlust und Verletzungen – aber auch über die vielen kleinen, glücklichen Momente.“

    // Theresa Hübner, WDR Lesestoff

  • „Ein Roman mit einer außerordentlichen Wirklichkeitsdichte.“

    // Michael Hametner, karenina.de

  • „Ein Buch, das man nicht wieder weglegen will.“

    // BARBARA

  • „Tina Pruschmann hat, offensichtlich auf Basis breiter Recherchen, einen Erzählkosmos geschaffen, der weit über den Osten hinausreicht.“

    // Moritz Klein, Saarländischer Rundfunk SR 2 Kulturradio

  • „Ein bewegender Familienroman … ein gelungener literarischer Balanceakt“

    // André Böhmer, Märkische Allgemeine

  • „Tina Pruschmann verschränkt in ihrem traumschönen Familienroman verschiedene Generationen und Schicksale miteinander. … Das Bild der DDR und der Bundesrepublik, das Pruschmann überaus elegant und einfühlsam zeichnet, besitzt trotz aller Fiktion eine tiefe, ganz eigene Wahrheit.“

    // Münchner Merkur

  • "Die Fiktion schafft Distanz und gibt mehr Spielraum, sagt Tina Pruschmann, Straßen- und Kneipennamen müssen nicht stimmen. Und doch stimmt im Buch alles bis in die feinfühlig gesetzten Einsprengsel des Dialekts.“

    // Katrin Großmann, Sächsische Zeitung, 15. März 2023

  • „… die Autorin nimmt den Leser nicht nur von Anfang in ihrer Geschichte auf, die teils märchenhaft erscheint und melancholische Züge trägt. Ihr Stil ist bildhaft und atmosphärisch, das wechselvolle Geschehen gefüllt mit besonderen Figuren sowie ihren kleinen wie großen Schicksalen.“

    // Zeichen & Zeiten Link zum Artikel

  • "Was willst du wirklich in deinem eigenen Leben? Eigentlich die Grundfrage in Tina Pruschmanns Buch, die ganz emotional wetterleuchtet in vielen eindrücklichen Szenen, in denen sie ihre Helden das blanke, erschütternde, verstörende Leben erfahren lässt.“

    // Ralf Juhlke, L-IZ, 12. Februar 2023, Link zum Artikel

Lostage

Lostage fühlen sich gar nicht besonders an, und doch entscheiden sie über ein ganzes Leben, über richtige Zeitpunkte und falsche Weichenstellungen: der Tag, an dem Rike vom Kirschbaum in den Tod stürzt; der Tag, an dem Sasha in der Straßenbahn Jan, dem Jungen mit dem Pantherchamäleon, begegnet; die Nacht, die Malte mit Maria am Ostseestrand verbringt; der Tag, an dem Malte in einem Casino mit einer zufälligen Zahl dreieinhalb Millionen gewinnt; und der Tag, an dem ein kleiner Junge eine Münze in den Brunnen wirft und damit vielleicht die Zeit anhält ...

Lostage
  • „Pruschmanns Sprache ist mal roh und hart, mal poetisch, sinnlich. (...) Die Wandelbarkeit der Wahrnehmung ist die große Stärke dieses Debüts. (...) Das Buch seziert die Konsequenzen, die das Menschsein mit sich bringt, penibel, so intensiv, wie nur wenige überhaupt fähig sind, es wahrzunehmen.“

    // Christin Odoj, NEUES DEUTSCHLAND

  • „Auch wenn am Ende des Romans einiges nur angedeutet bleibt, wohnt den finalen Szenen doch ein ganz besonderer Zauber inne. Die Protagonisten finden auf ganz unterschiedliche Art zu ihrem Glück, das auch in den kleinen, unscheinbar wirkenden Momenten liegen kann.“

    // Verena Resch, DREHPUNKTKULTUR

  • „Tina Pruschmann kann ohne Zweifel herausragend gut schreiben. Sie tanzt mit den Wörtern, sie gibt ihnen Befehle, denen die Wörter widerstandslos folgen.“

    // Mareike Fallwickl, BUECHERWURMLOCH.AT

Kooperationen
Gottgewollt

Armut, Gehorsam und ehelose Keuschheit: Die Schwestern von der heiligen Elisabeth stellen ihr Leben in den Dienst des Ordens und prägen seit mehr als 120 Jahren mit ihrem ordenstypischen Habit das Stadtbild von Halle. Sie waren einst mehr als 100 Schwestern. Heute sind es noch 35; die letzte Generation.

Mit einer Ausstellung und einem Bild- und Interviewband porträtieren wir das Leben und den Alltag dieser letzten Hallenser Elisabethschwestern.

Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt förderte das Projekt mit zwei Arbeitsstipendien.

Fotografie: Marco Warmuth
Interview & Text: Tina Pruschmann
Buchgestaltung: Susanne Weigelt
// 2019 Mitteldeutscher Verlag
Gottgewollt
  • „Im Stadtbild Halles fallen die Nonnen natürlich durch ihre Schwesterntracht auf, wer jedoch über die Jahre genauer hingeschaut hat, stellt fest: Es werden immer weniger, der Nachwuchs fehlt ganz – und irgendwann wird sich in Halle die Dependance der Schwestern auflösen. Noch ist es jedoch nicht soweit! Der Fotograf Marco Warmuth und die Soziologin Tina Pruschmann ergriffen die Gelegenheit und haben ein Fotobuch über die Schwestern gemacht. Sehr sehens- und lesenswert, wie Ulrike Thielmann findet.“

    // MDR Kultur „Religion und Gesellschaft“ vom 8. März 2020

  • „Warmuths Fotos sind eine sehr lebendige Auswahl aus über 2.500 Aufnahmen, die in dieser Zeit entstanden sind, und in denen er die porträtierten Ordensschwestern an ihrem Arbeitsort, manchmal auch in ihren Zimmern fotografiert hat. Manchmal auch beim fröhlichen Luftballonsteigenlassen, wenn sie Ballons mit Segenswünschen für die neugeborenen Kinder in den Himmel schicken. (...) Tina Pruschmann ist es augenscheinlich gelungen, diese zurückhaltenden Schwestern dazu zu bringen, auch über manche Dinge zu reden, die sie sonst eher mit sich allein oder im Zwiegespräch mit Gott ausmachen.“

    // Ralf Julke, LEIPZIGER INTERNETZEITUNG

  • „Herausgekommen ist ein Band, der das außergewöhnliche Leben dieser markanten Frauen lebhaft und authentisch vor dem Auge des Lesenden erstehen lässt. Vom Grundimpuls der Gemeinschaft, bedürftige Kranke unentgeltlich zu pflegen – inspiriert von der heiligen Elisabeth von Thüringen –, bis hin zum Geschick so vieler Orden heutzutage, die mit Nachwuchsmangel konfrontiert sind: all das kommt im Buch zur Sprache, und doch stets rückgebunden an den je eigenen Lebensweg jeder Schwester, die überraschend unterschiedlich ausgefallen sind. Was bedrückt, ist: die Schwestern wissen, dass sie zumindest in Deutschland die letzte Generation ihrer Gemeinschaft sind. Tröstlich hingegen das Ja zu dieser Lebensform, das trotz der fehlenden Zukunft in vielen Farben berührend aufscheint.“

    // Johannes Bernhard Uphus, MAGNIFICAT

  • „Das Leben der Ordensschwestern von der heiligen Elisabeth wird auf 317 Seiten porträtiert – mit so viel Hingabe, Empathie und Zuneigung, dass man beim Lesen und Schauen das Gefühl hat, die 18 Schwestern tatsächlich in ihrem Alltag zu begleiten, ihnen gegenüberzusitzen und mit ihnen zu reden.“

    // Garnet Manecke, KIRCHENZEITUNG AACHEN

Black Box

Moderation und Organisation des literarischen Rahmenprogramms zu „Black Box: Woher komme ich. Wohin gehe ich.

Ein Projekt von Ute Puder.

Eine begehbare Black Box in der Osthalle des Hauptbahnhofs wurde zur Leipziger Buchmesse 2019 zum Ort der Reflexion über Heimatverlust und Heimatfinden. An vier Messetagen war der Dokumentarfilm „Woher komme ich. Wohin gehe ich.“ von Ute Puder und Marcus Nebe zu sehen. Menschen erzählten ihre Geschichte von Flucht, Fremdheit und Ankommen. Im Rahmenprogramm lasen neben Autor*innen Menschen aus privaten Fluchttagebüchern.

Unter dem Radar
Ein Projekt zur Revolutionale – Festival für Veränderung 2019

Wer spricht? Wer wird gehört?

Die zwei Fragen berühren einen Grundsatz demokratischer Gesellschaften, wonach politische Entscheidungen durch eine breite öffentliche Debatte begleitet werden. In einer Diktatur stellen sich diese Fragen anders:

Wer darf sprechen? Wer darf gehört werden?

Über die Festivaltage zu 30 Jahren Friedliche Revolution waren Texte von Heidemarie Härtl, Ralf-Günter Krolkiewicz, Edeltraut Eckert und Thomas Körner zu hören. Sie stehen stellvertretend für viele marginalisierte DDR-Autorinnen und -Autoren. Ihr eigenständiger literarischer Blick fehlt bis heute in der ostdeutschen Literatur.

AUSWAHL

  • Edeltraut Eckert, Elegie \ 4. Dezember 1953 Waldheim
  • Ralf-Günter Krolkiewicz, Dämmerung \ 1984 heimlich auf Klopapier gekritzelt in der Stasi-U-Haft
  • Heidemarie Härtl \ ein Auszug aus: Puppe im Sommer
  • Ralf-Günter Krolkiewicz, Patriot \ besoffen 1982, aus Gesänge des Säufers

Die Texte stammen aus dem Archiv unterdrückter Literatur in der DDR: Die Schriftstellerin Ines Geipel und der Schriftsteller Joachim Walther haben das Archiv aufgebaut. Es versammelt die Vor- und Nachlässe von Autorinnen und Autoren, die in der DDR nicht veröffentlichen konnten; die nicht sprechen und nicht gehört werden durften. Das Archiv ist Teil des Archivs der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin.

Sprecherin: Ingrid Exo

Elegie
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Puppe ...
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Dämmerung
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Patriot
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Termine

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